"Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance" - Estelle Laure

 

Autor: Estelle Laure

Genre: Romantik, Drama

 

In der perfekten Kino-Version meines Lebens wäre das der Moment, in dem er mich umdreht und küsst. Aber Digby hat eine Freundin. Ein Mädchen, das er liebt. Ein Mädchen, das nicht ich bin.“

 

Verlag: Fischerverlag

 

Ausführung: Hardcover

 

ISBN: 978-3-7373-5326-7

 

Preis:    14,99 [D]

15,50 [A]

 

 

© Cover- und Zitatrechte: Fischerverlag

 

 

 

Die Handlung:

 

Mom sollte gestern wiederkommen. Nach zwei Wochen. Vierzehn Tagen. Sie sagte, sie brauche mal eine Pause von allem (also: von uns) und dass sie vor dem ersten Schultag wieder da sei. Ich habe geahnt, dass sie nicht aufkreuzen würde […] und doch habe ich die ganze Nacht gewartet, habe gehofft, gehofft, gehofft.“ (S.1)

 

 

 

Lucille ist eines dieser wenigen Mädchen, die noch nicht einmal mit der Schule abgeschlossen haben und schon gleich eine große Verantwortung aufgebürdet bekommen; ihre Mutter ist fort, ihr Vater schon lange und ihre Schwester Wren blieb ihr. Nun sind in ihrem Leben nicht mehr Schulnoten das Allerwichtigste, sondern, dass es ihrer kleinen Schwester an nichts fehlt. Sie muss plötzlich für Rechnungen aller Art aufkommen, hat jedoch kein Geld. Doch bevor ihr der Strom noch abgestellt werden würde und sie ihr Handy nicht mehr nutzen könnte (dabei hofft sie doch so sehr auf einen Anruf ihrer verschollenen Mutter!), besorgt sie sich einen Job, der nun auch noch ihre letzten Kraftreserve fordert und ihre beste Freundin Eden, sowie deren Zwillingsbruder Digby, für den Lucille schwärmt, mit in die Erziehung ihrer kleinen Schwester einbindet.
Neben den Problemen, Job, Schwester und Schule unter einen Hut zu bringen, hat sie also auch noch eine seltsame Art von Liebeskummer. Denn Digby, den sie nun immer häufiger trifft, hat eine Freundin, mit der er sogar schon die Hochzeit nach dem College, auf welches sie zusammen hingehen, plant.

 

 

 

Die Rezension:

 

In dem Buch wurde mir einerseits klarer, wie selbstverständlich wir alles ansehen: Familie, Freunde, Nahrung, ein Dach über'm Kopf, eine warme Bettdecke, unter die wir kriechen können und die kindliche Unbeschwertheit, dass nicht das Leben einer kleinen Schwester vollkommen in unseren Händen liegt. Wir sind dahingehend schlichtweg ein gewisses Maß an Luxus gewohnt – die einen mehr, die anderen weniger.

 

Aber andererseits gibt es immer noch diese durchweg netten Leute, die sich deiner annehmen, einen nicht hängen lassen, jene Leute, die dich vor dem völligen Absturz bewahren und davor, dass das Leben dir ein Kissen ins Gesicht drückt und dich erstickt. Stattdessen nehmen diese Menschen dich in ihrem warmen Schutzmantel auf, empfangen dich in ihrem Rettungsanker-Kissen, wenn du es brauchst. Sie schenken dir eine Umarmung, wenn du sie am nötigsten hast.

 

Das sind die Herzensguten.

 


All diese Dinge wurden mir durch dieses Buch vor Augen geführt. Es gibt immer Menschen, die da sind, wenn du fällst.

 

Es ist ein wirklich wundervolles Buch, dass mich es nochmal lehrte, alles zu schätzen zu wissen, Auch ich vergesse das manches Mal.

 

Das Buch gefiel mir trotz der Drama-Überladung, die dort herrscht sehr gut. In Lucilles Leben passieren wirklich viele schlimme Dinge auf einem Schlag. Wohl jeder wäre hier überfordert.

 

Das Mutter und Vater weg sind, ergibt alles noch Sinn. Der Vater wurde von dem Gesamten kaputt gemacht und die Mutter von ihm. Doch dann kommen immer mehr kleinere Päckchen Drama zwischen kurzen Lichtblicken, die niemand anders, als Digby schafft. Doch wenn dann all diese Nebendramen hinzukommen, wird es doch ein wenig zu viel. Auch wenn der Roman durch und durch gut umgesetzt ist und die Autorin einen wundervollen Schreibstil hat, der einen mitreist.

 

 

 

Doch, ich musste in dem gesamten Buch kein einziges Mal weinen. Und ehrlich gesagt fehlt mir das Weinen in einer solch traurigen Geschichte etwas. Ich finde, dass bei einem wirklich guten Buch auch alle Gefühlsmauern beim Leser einbrechen müssen.

 

Bei mir war das allerdings nicht der Fall.

 

Jedoch, mitreißend war es trotzdem.

 

 

 

Fazit:

 

Alles in allem kann man sagen, dass ich zwar ein Weinen vermisst hätte, die Geschichte aber trotzdem wunderschön ist und einen mitreißt. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen.

 

Und ich fand es auch toll, mal eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art zu lesen.

 

4/5 Sternen

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