Royal Band 3: "Ein Schloss aus Alabaster" - Valentina Fast

 "Das Leben ist kompliziert. Die Liebe erst recht und fair ist wohl beides nicht."

  ~ Position 1106 von 2969

Genre: Romantik, Fantasy

Verlag: Carlsen

Ausführung: E-Book

ISBN: 978-3-646-60162-6

Preis: 3,99 €

© Cover- und Zitatrechte: Carlsen

Die Handlung

"Bei der Errichtung von Viterra hatten die Erbauer wirklich nichts dem Zufall überlassen."

~Position 126 von 2969 des Kindle-E-Books

Noch 12 Mädchen sind übrig geblieben in der Wahl um die Gunst des Prinzen. Noch immer ist unklar, wer der vier jungen Männer die Krone trägt.

Aber Tatyana ist das ohnehin egal. Sie hat sich nämlich auch so bereits in einen unumgänglich verliebt.

Doch als ihre Erinnerung aus der Nacht des Meteoritenschauers zurück kehrt, weiß sie nicht, ob sie ihrer großen Liebe noch trauen kann - oder sonst irgendwem.

Die Rezension

In diesem Buch widerstreiten sich Tanyas Gefühle immer stärker.

Wem kann man trauen und wem nicht?

Wer spricht die Wahrheit in diesem immer seltsamer scheinenden Spiel?

 

Allerdings hat dieser Band folgendes Problem: Langsam wird es langweilig. Es ist bloß noch ein einziges Hin und Her. Dadurch, dass Tanya sich wieder erinnert, wird das ganze mit dem "Meteoritenschauer" langsam blöd und zu oft wieder gekaut. Ständig scheint es sich in Endlosschleife in ihrem Kopf zu wiederholen. Und da wird ihr Misstrauen gegenüber der jungen Männer natürlich umso nervtötender.

Das große Problem der Geschichte in diesem Band ist, dass sie in Band 2 stecken geblieben ist. Leider. Ich fand Band 1 und 2 wirklich toll. Klar, sie waren ein wirklich schöner Einstieg, durch welchen ich mir viel von der Geschichte versprach. Und all diese Hoffnungen und Träume rund um die Geschichte der - hoffentlich - zukünftigen Prinzessin des Königreichs Viterra wurden durch diesen Teil hier ordentlich nieder getrampelt.

Vor allem nämlich dadurch, dass Tanya vollkommen hinterher ist. Während der Leser bereits weiß, was die Wahrheit ist, sucht sie noch immer danach. (Und woher ich mir so sicher bin, dass ich die Wahrheit des "Meteoriteneinschlags" kenne? Ganz einfach. Mittlerweile habe ich auch schon die anderen Bände gelesen und meine Vermutungen wurden bestätigt.) Hier hat die Autorin also wirklich verzweifelt versucht, Spannung hinein zu bringen, anstatt ihrer Protagonistin mal die nötige Weitsicht zu schenken, die sie gebraucht hätte, um dem Geheimnis auf die Schliche zu kommen. Und das war echt nicht viel. Dabei wurde sie eigentlich als sehr intelligent eingestuft.

Außerdem sind die Zweifel, wem sie trauen kann, nicht ihre einzigen Zweifel. Sie zweifelt auch noch daran, ob sie tatsächlich später bei ihrer Schwester Katya und ihrem Schwager Markus in der Schmiede arbeiten möchte. Lieber will sie Wächterin werden.

Das regt mich auch irgendwie auf. Schier alles scheint ihr in die Wiege gelegt worden zu sein. Sie ist ein Naturtalent in einfach allem. Kaum etwas kann sie nicht. Und das ist echt sehr nervig. Eine Protagonistin braucht auch Schwächen, die weitreichender sind, als Nicht-Kartenspielen-können und Probleme mit der Auswahl des Bestecks. Denn Schwächen sind menschlich.

Auch sämtliche Sympathien zu den anderen Charakteren schwanden. Während Tanya nur noch am heulen ist und sich vollkommen unprinzessinenhaft verhält, sind Henry und Phillip - ähm - nur noch seltsam und scheinen Gott und die Welt zu belügen und Claire wiederum übertreibt so langsam ihr Tussendasein. Ständig tänzelt sie durch die Gegend und erzählt irgendeinen Mist. Und Fernand - uff - irgendwie kommt der mir vollkommen seltsam vor bei den Aktionen, die er startet, um Phillip mit Tanya zusammen zu bringen. Sorry, wenn das jetzt irgendwie zu klischeehaft rüber kommt, aber irgendwie hätte ich ihn mehr gemocht, stünde er auf Männer und nicht auf Hopps-Dohle Claire de Clairemont.

Bliebe da noch Charles: Charles beginne ich in diesem Band plötzlich zu mögen. In allen anderen Bänden fand ich ihn bloß ekelhaft, weil er mir wie ein Grapscher vorkommt. Aber in diesem Band durfte man als Leser Charles' weiche Seite kennen lernen. Und - hach - hinter der Fassade des Frauenheldens steckt ein wahrer Freund und noch dazu ein wirklich lustiger und netter Typ.

Ja, Charles rettet im Prinzip dieses Buch.

"[Es] ist viel besser. Ständig kippst du um oder verursachst Schlägereien unter uns. Also wenn ich Glück habe, dann darf ich mich heute ach mal mit Phillip prügeln."

~ (Pos. 1130 von 2969 des Kindle-E-Books)

    Charles über das komplizierte Liebesdreieck rund um Tanya  und dass er glücklich wäre, mit Tanya seien auch noch "normale Frauen" hier

    (Wobei ich die Bezeichnung "normale Frauen" nicht wirklich mit ihm teile...)

Das Fazit

Somit komme ich zu dem Schluss, dass dieser Band eine unendliche Enttäuschung für mich war. Die Charaktere sind seltsam und Tanya unmenschlich.

Das - oder vielmehr der - Einzige, der das Buch halbwegs retten konnte, war Charles mit seinem Humor.

2/5 Sternen

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