"Léon und Claire", Band 1: "Er trat aus den Schatten" - Ulrike Schweikert

"Es dauerte nur einen Wimpernschlag, dann war der Moment vorbei, und alles hat sich verändert, doch in jedem Bild wird der Augenblick zur Ewigkeit. Er wird plötzlich wichtig und über alle anderen Momente herausgehoben."
        ~ S.102

 

Genre: Romantik, Fantasy

Verlag: cbt

Ausführung: E-Pub

ISBN: 978-3570164273

Preis: 13,99 € (als Hardcover: 16,99€)

© Cover- und Zitatrechte: cbt

 

Die Handlung

"Ja, vielleicht sollte er sich fürchten. Was würde von seiner Welt übrig bleiben, wenn Licht und Schatten aufeinandertrafen, erbittert bereit, das letzte Gefecht gegeneinander auszutragen."

~S.271

Lerne Paris' Schattenseite kennen...

In Paris' Katakomben befindet sich ein uraltes, gut gehütetes Geheimnis und Léon ist Teil davon. Er tritt in Claires Leben nachdem er ihr das Leben gerettet hat... oder eher Claire vor einer Nacht auf dem Polizeirevier. Noch oft genug rettet er sie wieder und wieder - vor sich selbst.

Allzu bald ist es um die beiden geschehen.. Ganz zum Missfallen des Schattens, der Paris' Untergrund beherrscht und den Jungen für seine eigenen Pläne eingespannt wird. Aber auch Adrien, der ein Auge auf Claire geworfen hat, ist Léon ein Dorn im Auge.

Und so wird Claire zum Spielball von Licht und Finsternis; Léons Versuche, sie außen vor zu halten scheitern. Sie steckt zu tief drin.

Die Rezension

Der Roman beginnt, mit einem verwirrenden Prolog, der sich um den Schatten dreht.. Ich war so verwirrt gewesen, dass ich auch bei Kapitel 1 noch keinen Einstieg finden konnte... Da streift ein Typ durch die Gänge, der Aufträge eines obskuren Schattens erhält und da ist noch ein Mädchen, dass ihren ersten Schultag in Paris erlebt? Uff. Es war wirklich verwirrend. Aber das hab ich dem Buch dann auch nicht weiter krumm genommen. Denn es wurde besser.

Zwar nervte mich Claires Naivität, die sich im Laufe der Geschichte zeigte sehr (als Leser war man schon weitaus weiter mit seinen Schlussfolgerungen, als Claire es war), aber an Léon fand ich wirklich meinen Gefallen. Er ist ein dunkler Typ mit einem riesigen Geheimnis auf seiner Seite und nebenher beherrscht er dunkle Magie. Aber dies macht ihn zum Sklaven einer noch viel mächtigeren Macht. Vor allem ist Léon aber ein Mysterium. Selten geschieht es, dass eine Autorin so packend und spannend eine einzige Person beschreibt. Was Léon angeht, lässt die Autorin informationstechnisch den Leser geradezu verhungern. Man erfährt nur häppchenweise etwas über ihn. Genau wie es Claire geschieht. Somit lässt es sich gut nachempfinden, wie die Jugendliche sich in Léon verliebt.

Außer Naivität besitzt Claire aber vor allem noch eines: Mut - oder vielleicht ist sie auch eher lebensmüde... Eher Letzteres. Aber eines muss man ihr lassen: Sie hat ein sehr großes Herz und verfügt über eine unvergleichliche Hartnäckigkeit und über eine betörende romantische, verträumte Seite. Was ich eher weniger verstehe ist, wie man jemanden "aus Versehen" betrügt. Adrien wird mir da wohl recht geben...

Adrien wiederum konnte ich von vorn herein nicht leiden und man bemerkte gleich, dass der nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Er ist ein schmieriger Typ, viel zu verwöhnt und obendrein oberflächlich. Leider ist Adrien das Klischee eines reichen Sohnes...

Ebenso kann ich aber Claire verstehen, dass sie auf ihre Eltern wütend ist, weil diese bloß deshalb unbedingt wollen, dass Claire und Adrien zusammen sind, da er der Sohn des Polizeipräfekten ist. Das ist einfach bloß selbstsüchtig. Andererseits aber ist es sehr lustig, wie vernarrt Claires Mutter in Kunst ist.

Wobei die Autorin das auch zu sein scheint.. und in Geschichte... Manchmal hat es den Anschein, als wäre der Roman ein Geschichtsbuch so detailgetreu sind die Ausführungen... Das hat mich anfangs irgendwie gestört, da mir das irgendwie dann doch zu viel war. Aber dann hab ich bemerkt, dass das Ganze wohl doch recht gut für das Verständnis des Buches war. Allerdings wurde die ein und selbe Geschichte immer und immer wieder von verschiedenen Leuten wiederholt. Einmal - oder höchstens zweimal aus verschiedenen Perspektiven - hätte dicke gereicht.

In der Geschichte des Buches wiederum ist ein ständiges Hin und Her von statten, während sie sich dennoch nur um einen Punkt dreht und dreht.  Auch das stört.

Doch über all diesen Punkten liegt die Tatsache, wie leicht und flüssig der Schreibstil der Autorin zu lesen ist; das Lesen hat wirklich Spaß gemacht. Es war sehr, sehr fesselnd geschrieben.

Das Fazit

Zu viele geschichtlichen Ausführungen, zu viel Hin und Her, während sich das Buch nun doch bloß um einen Punkt dreht und zu viel Naivität der Protagonistin Claire sind die negativen Aspekte des ersten Bands.

Allerdings machte das Lesen schlicht und ergreifend Freude und ich bin vollkommen vernarrt in Léon... wobei auch Claires Hartnäckigkeit und ihre romantische Seite mich sehr berühren.

4/5 Sternen


Die Autorin - Ulrike Schweikert

Ulrike Schweikert, die auch unter dem Pseudonym Rike Speemann schreibt, hatte Geologie und Journalismus studiert. Nebenher beschäftigte sie sich mit Recherchen zur Geschichte. Berühmt wurde sie durch die Reihe "Die Erben der Nacht".


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