"Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand" - Jonas Jonasson und weitere

Drei Goldene Schallplatten durfte "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" sich für sein Hörbuch bereits abholen. Dieses Jahr startet der Rentner in ein neues Abenteurer - und ist trotz seiner stolzen hunderteins Jahre kein Stück erwachsener geworden.

 

 

Genre: Humor

 

Verlag: der Hörverlag

 

Erscheinungsdatum: 30.03.2017

 

Ausführung: Hörspiel

 

ISBN: 978-3-8445-2686-8

 

Preis: 14,99

 

 

 

© Cover- und Zitatrechte: der Hörverlag, 2017

Die Handlung

Alan Karlsson hat das Leben noch lange nicht hinter sich gebracht: Auch mit mittlerweile hunderteins Jahren ist der Alte noch kein Stück erwachsener geworden. So gerät er wieder unter Verfolgung - diesmal von alten Bekannten aus Russland und von der CIA - , während er in Erinnerungen schwelgt.
Diese handeln von der köstlichen Volkssoda, an deren Herstellung er mal wieder bloß ganz zufällig zu Doppelagentenzeiten maßgeblich beteiligt war. Sie ist das wohl beste Getränk, welches in der Geschichte je existierte und jeder will sie haben.
Doch keiner ahnt, dass die Truppe um den Greis auf dem Rezept sitzt - nicht mal sie selbst.

Die Rezension

Die Fortsetzung des Weltbestsellers von Jonas Jonasson setzt in etwa ein Jahr nach Abschluss des ersten Teils an.

Auch hier leben der Alte und seine rein zufällig gefundenen Freunde wieder nach dem Motto "Es kommt wie es kommen muss", welches Allan von seiner Mutter mit auf den Weg bekam. Leider verschuldet es gerade dieses Motto, dass der Film - und damit auch das Hörspiel - die meiste Zeit wenig glaubwürdig und unrealistisch wirkt, wie auch schon in "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Der Alte hatte die Karriereleiter mit etwas holprigen Zwischenstopps allein durch das In-die-Luft-sprengen von irgendwelchen Personen oder Dingen erklommen. Dabei kam er selbst nie zu Schaden - mal abgesehen von einem Besuch in der Irrenanstalt oder Ähnlichem.

Gerade diese Problematik wirkt auch beim "Hunderteinjährigen" nach. Es war wirklich ein sehr seltsamer Zufall, wie die Volkssoda entstand und Allan daran beteiligt war. Aber hier ist die Handlung dann doch weitaus schlüssiger, als im ersten Teil, der ein vollkommenes Durcheinander war. Versteht mich nicht falsch, auch das hier ist wieder ein Chaos an trockenem Humor, aber die Handlung passt eher aufeinander, als beim ersten Teil... Wenn sie auch wirklich unwahrscheinlich ist, dass man so viele Zufälle in seinem Leben erlebt.
Allerdings ist es auch eben dieses Motto des Zufallsprinzips, welches das Hörbuch mit diesem einzigartigen Humor auszeichnet, der bereits beim ersten Band sämtliche Makel fast restlos überdeckte.

Bloß gäbe es da noch einen weiteren Makel, den es im ersten Band noch nicht gab. Nämlich lautet dieser, dass es im Vergleich zum ersten Teil überhaupt keine Charakterentwicklung gab; alle sind die selben, wie sie es auch zuvor waren. Das stört sehr. Denn irgendwo müssen diese Erlebnisse die Truppe doch geändert haben, oder nicht? Die einzige Veränderung ist, dass der Zusammenhalt stark gewachsen ist zwischen Personen, die sich zuvor noch überhaupt nicht gekannt hatten.

Das Fazit

Den erfrischenden Humor hat auch die Fortsetzung nicht verloren - genauso wenig, wie die ellenlangen Titel oder die Vergangenheit des Films/Hörspiels ihre typische Masche des Sprengens. Leider aber haben die Charaktere weder Tiefe, noch haben sie eine Entwicklung gemacht.