Rezensionsexemplare - die unendlichen Möglichkeiten

"Du hast 'nen Blog? Wow, cool! Und du bekommst kostenlose Rezensionsexemplare? MEGA!" 
Ja, das würde ich an sich auch sagen. Aber solche Rezensionsexemplare können auch seine Schattenseiten haben!

Glaubst du nicht? 
Dieser Artikel handelt von bangem Warten auf Antworten der zuständigen Pressesprecher, unermüdlichen SUBs und Druck zum Schreiben von Rezensionen.

Hach, "kostenlose" Bücher sind wirklich etwas Feines. Sie sind aber sicher nicht der Grund, weshalb ich diesen Blog überhaupt erstellt habe! Es ist nämlich so, dass mir die Sache mit den Rezensionsexemplaren anfangs noch nicht so ganz klar war. Das stellte sich erst nach und nach bei mir ein. Und zwar geschah das nachdem ich auf anderen Blogs davon gelesen hatte. 

Zuerst begann das ganze lediglich mit dem Bloggerportal von Random House. Das wurde nämlich gleich zuerst empfohlen und hier hat auch eine kleine Anfängerin, wie ich sie war, die Chance auf Rezensionsexemplare.

(Bloggerportal von Random House, aufgerufen am 04.10.)

Natürlich gibt es da auch noch Lovelybooks.de und die Lesejury und Vorablesen.de und wie sie alle heißen.

(Vorablesen.de , Lovelybooks.de und Lesejury - jeweils am 04.10. aufgerufen)

Aber ich schweife ab. Denn eigentlich wollte ich ja erzählen, weshalb eben gerade Rezensionsexemplare auch gewisse Risiken bergen. 
Der Vorteil dahinter ist natürlich ganz klar: Einmal schonen Rezensionsexemplare natürlich den Geldbeutel für Bücherfans. Darüber hinaus ist es unendlich viel leichter, so neue Bücher oder sogar ganze Buchreihen für sich zu entdecken. So bekommt man dann - wie man es von diversen Internetkaufplattformen ja ohnehin schon kennt - immer genau das empfohlen, was einen interessiert. Aber was man eher weniger kennt, dass bei diesen Portalen natürlich ganz besonders viele Neuerscheinungen angezeigt werden. Diese vorzubestellen ist mit einem Klick getan. Und bekommt man dann tatsächlich auch das Buch zugesandt, muss man das nicht bezahlen - zumindest nicht mit Geld.

Und da wären wir auch gleich schon bei zweien der Probleme:

Viele haben gar nicht vor Augen, wie viel Aufwand Rezensionen überhaupt beanspruchen. Aus persönlichen Erfahrungen kann ich mal eine Zahl nennen: DREI Stunden. (Nein, nicht Minuten.) Und da ist auch nicht mit eingerechnet, wie viel Aufwand manchmal das Fotografieren der Rezensionsexemplare in Anspruch nimmt. Natürlich dauert nicht jede Rezension drei Stunden, aber vorgekommen ist das schon manches Mal. Es kommt halt aufs Buch an. In der Regel ist immer mit circa einer Stunde Arbeit zu rechnen (auch hier wieder die Vorarbeit ausgenommen). Rezensieren kann Spaß machen. Doch kommt es auf den Roman an - und darauf, ob man auch durch die Rezension einen dementsprechenden Austausch in den Kommentaren ins Leben ruft. Was hätte das Bloggen denn auch sonst für einen Sinn, wenn man nicht mit Gleichgesinnten fachsimpeln kann? 
Alles in allem: Die Bezahlung mag zwar nicht aus Geld bestehen, aber Rezensionsexemplare kosten Zeit und Durchhaltevermögen. Kann ja auch sein, dass es einem so gar nicht gefallen will. Passiert. Oft sogar. Denn nicht jedes Buch hält, was es im ersten Moment verspricht. 

Das andere - etwas kleinere - Problem: 

Man bekommt natürlich nicht immer alles, was man bestellt hat. Aber das muss einem ohnehin von Beginn an klar sein. Ältere Romane braucht man gar nicht erst versuchen, zu ergattern. Genauso wenig potentielle Bestseller, wenn andere schon viel schneller waren. Man muss zusehen, immer als Erster/Erste zu bestellen. 

Das Risiko hierbei: Zu viel bestellen, nur damit man am Ende etwas hat, ist ein sehr oft gefundener Fehler. Auch ich habe mich daran schon böse verbrannt. Zu Beginn der Fehde hatte ich bestellt, bestellt, bestellt. Und dabei hab ich leider vollkommen aus den Augen verloren, dass man das ja auch alles irgendwann mal rezensieren muss. Ups!

Und ja, damit habe ich noch immer zu kämpfen: Ich habe noch ein Rezensionsexemplar von vor einem halben Jahr noch immer nicht rezensiert! So peinlich mir das auch ist, es ist schlichtweg die Wahrheit. 

Ich rate also allen Bloggern - auch den zukünftigen: Mäßigt euch unbedingt! Auch wenn es schwer ist. Rezensionsexemplare sind an sich klasse - aber mit Vorsicht zu genießen! Euer SUB (Stapel ungelesener Bücher) wird es auch danken. ;)

 

Wie groß ist Dein SUB? Meiner liegt nun in etwa bei 10 - ich bin zwar einerseits traurig über diesen Stapel (immerhin sind Bücher zum Lesen da), aber es soll Leser geben, bei denen er locker das zehnfache zählt. Das sind doch schiere Anzahlen!

Vorsicht Suchtgefahr!!

Also nochmal... Passt auf! 
Eure Sophia


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Kommentare: 2
  • #1

    Trina (Donnerstag, 12 Oktober 2017 10:25)

    Liebe Sophie,

    du hast ja sowas von Recht und noch schlimme sind Rezi Exemplare im Ebook Format. Also wenn du die "Masse" an Büchern nicht siehst sondern nur digital vor Augen hast, musst du wirklich aufpassen dich nicht zu übernehmen.
    Dein Artikel ist sehr interessant, bisher dachte ich es geht nur mir so aber anscheinend ist das ein etwas verbreiteteres Problem. Beim Bloggerportal muss ich auch immer aufpassen, da ich ja bevorzugt eher Ebooks lese ist es einfacher da an ein Exemplar zu bekommen. Finde es gut das die eine Sperre von max. 10 Anfragen geschaltet haben.

    Mein SUB ist der größte Berg überhaupt. Allerdings sind es keine Rezi Exemplare sondern meist Eigenkauf für Messebesuche, Geschenke etc. Die meisten habe ich noch nicht geschafft zu lesen, zu wenig Zeit o.ä es sind sicherlich über 100 Bücher....meist Kaufe ich Bücher auch, wenn ich weiß das bald das Taschenbuch rauskommt und ich lieber die Hardcover Version noch haben will. Sie sind zum lesen da, aber ich denke mir immer im Notfall komme ich damit ein Jahr höchstens aus :D

    Was ließt du am liebsten Ebook oder gebundenes Buch?

    LG

  • #2

    Sophia (Montag, 16 Oktober 2017 20:02)

    Liebe Trina,
    ich freue mich sehr über deinen Kommentar!
    Tatsächlich lese ich mittlerweile auch E-Books sehr, sehr gerne. Das war vor etwa einem halben Jahr noch vollkommen anders. Da musste ich erst mal krank sein und zufälligerweise gerade ein E-Book erhalten, um zu bemerken, was für eine Erleichterung es ist, einfach ein E-Book am Kindle oder auf dem Handy zu lesen. Seitdem lese ich sehr oft und gerne E-Books. Zum Lesen selbst sind sie einfach am praktischsten, da sie sehr gut in der Hand liegen. Das Problem für mich dabei ist nur immer, dass ich es einfach liebe, meine Nase tief in ein Buch zu vergraben - in ein gebundenes. Und irgendwo gibt es keinen schöneren Abschluss mit einem Buch für mich, als es in ein Regal zu schieben. Außerdem hab ich fast immer das Bedürfnis, meine Bücher im Schrank anzustarren. Manchmal stehe ich offen gestanden sehr, sehr lange davor.

    Deshalb verbleibe ich wie folgt: Ich lese beides einfach abwechselnd. ;)

    Liebe Grüße,
    Sophia