"Constellation - In ferne Welten" - Claudia Gray

Genre: Science-Fiction, Young Adult

Verlag: cbj, Randomhouse Verlagsgruppe

Erscheinungsdatum: 03.09.2018

Ausführung: Hardcover

Seitenanzahl: 460

ISBN: 978-3-570-16534-8

Preis: 18,00€[D]; 18,50€[A]

 

© Cover- und Zitatrechte: cbj

*Werbung durch Produkterkennung; gesponsert durch Rezensionsexemplar



Band 1: "Constellation - Gegen alle Sterne"

"Das sind die Schiffe des Feindes, jenes Planeten, der entschlossen ist, Genisis zu erobern und sich dessen Land und Ressourcen für immer einzuverleiben.

 

Die Erde.

 

Sie haben ihre eigene Welt vergiftet. Haben Genesis kolonisiert, nur um Menschen hier anzusiedeln und auch diesen Planeten zu vergiften."

 

~S.16 



Die Handlung

Nachdem Noemi und Abel vor Monaten auseinander gegangen sind, denken beide noch immer an den jeweils anderen.

Doch Noemi muss sich weiterhin auf die Angriffsgefahr durch die Erde konzentrieren. Gegen alle Regeln hat diese nun nämlich das Spinnweben-Virus auf Noemis geliebtem Planeten Genesis verbreitet und Noemi ist die einzige Chance auf Rettung. Als solche soll sie zur Erde, um die Kapitulation von Genesis kundzutun. 

Doch es kommt alles anders, als geplant und am Ende ist Abel Noemis einzige Chance auf Rettung. 


Die Rezension

Selbstverständlich war nach dem mitreißenden ersten Teil meine Erwartung für diesen hier besonders hoch. Es gab auch gewisse Punkte, die endlich erfüllt werden mussten. Darunter wollte ich unter anderem Burton Mansfield tot sehen und hoffte darauf, dass die Liebesgeschichte zwischen Noemi und Abel sich weiter ausdehnen würde. Ist ja logisch. 

Zu Anfang wurde ich da ziemlich enttäuscht und die Überschlagung sämtlicher Ereignisse kam mir übertrieben und unrealistisch vor. Doch dieses Gefühl legte sich nach den ersten 50 Seiten, als mich die in dieser Reihe gewohnte Spannung erfasste und bis zum Ende fest in seiner Hand hielt. 

Was ich besonders betonen möchte, ist Abels Charakterentwicklung: Die Unterscheidung zwischen Mech und Mensch fällt bei ihm immer schwerer und das war in gewissen Punkten (Freundschaft, Liebe und Sorge um andere) schlichtweg rührend. Kaum zu glauben, dass ein Leser da anders empfinden würde. Es ist, als wäre Abel mit uns gemeinsam gewachsen. Und natürlich wuchs er insbesondere durch seine Liebe zu Noemi. Für diese ist er einfach nur dankbar, sodass auch dieser Punkt wieder das Herz eines jeden Lesers einfach anrühren muss. Insgesamt hat Abel sich zu einer offenen, mutigen und liebevollen Person gewandelt. 

"Seine einzige Versuchung lauert am anderen Ende des Erd-Systems und wird von Sicherheitssatelliten bewacht - das Genesis-Tor.

Der Weg, der zu Noemi zurückführen und vermutlich seinen Tod bedeuten würde.

Manchmal denkt er, diese Reise wäre den Preis wert."

~S.22

Wenden wir uns also Noemi zu: Auch sie hat sich entwickelt, auch wenn sie nicht den Widerstreit von Mensch und Programmierung in ihrem Inneren zu erdulden hatte. Sie ist ein bewundernswerter Charakter, der sich um nichts mehr sorgt, als die Menschen, die sie liebt und ihren geliebten Planeten. Hierfür wäre sie sogar bereit sich selbst zu opfern. Sie ist und bleibt eine starke Persönlichkeit, die in Band zwei sogar noch an Stärke hinzugewonnen hat.

"Genesis zu beschützen verleiht ihrem Leben einen Sinn. Seit Monaten, seit ihrer Rückkehr, wurde ihr nicht mehr gestattet, wirklich etwas für die Verteidigung ihrer Welt zu tun."

~S.6

Den Charakter des Bösewichts jedoch, empfinde ich als mehr als schwach. Gegenspieler sollten interessant sein, ein ausgefeilter Charakter sein. Doch weder erkennt man die herausragende Intelligenz, über die ein Softwareentwickler zweifelsohne verfügen müsste, noch geht er weit über das Klischee hinaus. Er verfügt auch über keinen größeren Hintergrund. Er ist nicht mehr, als ein Mann, der unbedingt unsterblich sein will. Darin sehe ich viel verschenktes Potenzial. 


Das Fazit

Ja, auch Teil zwei hat mich im Ganzen betrachtet doch überzeugt. Allerdings driftet die Erzählung manchmal zu sehr ins Unrealistische ab und der Gegenspieler macht viel verschenktes Potential aus. Aber dafür sind die beiden Protagonisten wohl durchdacht und beeindrucken auf mitreißend-herzzerreißende Weise. Und mit einem großen Paket Spannung. 

4/5 Sterne


Kommentar schreiben

Kommentare: 0