Kurzrezension: "Wie eine Welle im Sand" - Julia C. Werner

"Die Möwen kreischten lauter, Pauline schmeckte das Salz in der Luft. Vor ihr lag das azurblaue Meer, ein Kreuzfahrtschiff zog am Horizont vorbei, und hinter ihr wartete auf sie eine Überraschung, am Strand mit einem Mann, der ihr jedes Mal, wenn sie ihn wiedersah, ein bisschen besser gefiel."

~S.139 aus "Wie eine Welle im Sand" von Julia C. Werner

Pauline ist nach Mallorca gekommen, um die schmerzliche Trennung von ihrem Ex-Freund zu verarbeiten. Auf der Finca ihrer Freundin will sie Energie schöpfen. Als sie den charismatischen Leander kennenlernt, sieht sie es als Chance, sich neu zu erfinden. Leander ist fasziniert von der aufregenden Fremden. Dass Pauline in Wahrheit genau wie er tief verletzt ist, ahnt er nicht.

Plötzlich verschwindet sie ohne ein Wort der Erklärung. Doch Leander kann sie nicht vergessen und macht sich auf die Suche nach ihr. Er bittet sie um einen ungewöhnlichen Gefallen: Sie soll während eines Besuchs bei seinem schwer kranken Vater seine Freundin spielen. Pauline lässt sich darauf ein und wird völlig unerwartet mit der verdrängten Trauer über den Verlust ihres ungeborenen Kindes konfrontiert.

Findet Pauline in den warmherzigen Begegnungen mit Leanders Familie endlich den Mut, sich der Liebe neu zu öffnen?

~Klappentext

Es handelt sich bei „Wie eine Welle im Sand“ um einen gefühlvollen Roman, der von so vielen verschiedenen Facetten des Lebens auf poetische Weise anspricht.

Nicht nur die esoterisch geprägte beste Freundin lässt uns an ihren Weisheiten teilhaben, wie man im Leben wieder glücklich wird. Auch Leanders Familie hat eine ganz besondere Sicht auf das Leben und leidet verständnisvoll gemeinsam mit Pauline über ihr totes Kind. Ein schwieriges Thema, welches die Autorin in einem sehr guten Schreibstil und mit beeindruckenden Charakteren umgesetzt hat.

Der Roman hat mich oft zum Weinen gebracht - aber im Endeffekt eine sehr positiv geprägte Sicht auf das Leben vermittelt: Denn ein jeder hat sein Leben selbst in der Hand.

"Vergangenheit kannst du nicht ändern. Das kann niemand. Schicksal ist nach allgemeiner Auffassung etwas, dass wir kaum beeinflussen können. Aber nur was hinter uns liegt, entzieht sich unserer Macht. Demnach ist unsere Vergangenheit unser Schicksal und nicht irgendwas Nebulöses in der Zukunft. Die Zukunft, die kannst du sehr wohl beeinflussen."

~S.101 aus "Wie eine Welle im Sand" von Julia C. Werner 

4/5 Sternen