"Eine Woche voller Montage" - Jessica Brody

"Ist euch schonmal aufgefallen, wie viele Welten es da draußen gibt? [...] [S]ie alle funktionieren unabhängig voneinander. Wie beziehungslose Staubkörnchen, die in der Luft schweben. Manchmal kollidieren zwei Körnchen und beeinflussen sich kurzfristig gegenseitig, aber die meiste Zeit schweben sie einfach weiter, ohne zu ahnen, dass andere Körnchen existieren."

- S.74

 

Das Buch hat mir - trotz solcher philosophischer Zeilen - nicht viel zu denken gegeben. Es war nicht anspruchsvoll zu lesen, man musste es nicht ständig weglegen, weil es einem zu viel wurde oder einem der Kopf zu zerplatzen drohte. 

 

Im Gegenteil: "Eine Woche voller Montage" ist ein locker-leichter Träume-Roman, der sich gut zum Seele-Baumeln eignet. Und das fand ich in diesem Moment auch wirklich gut. Der Schreibstil ist flüssig und manchmal schwebt man regelrecht auf Wattebäuschen durch den Roman. An anderen Stellen bietet dieses Buch mit dem Pärchen vorm Riesenrat aber auch das gesamte Paket an Gefühlen. Und da der Schreibstil so lebensnah ist, kann auch das Wattebäuschen vom einen auf den nächsten Moment verschwunden sein. Denn man fiebert mit der Protagonistin Ellie: Ist Ellie traurig, ist man das als Leser auch. Ist sie wütend, würde man am liebsten irgendwas gegen die Wand knallen. 

 

Ellie vertritt den klassischen Teenager, geplagt von der Highschool und ständig unter Druck. Sie ist eine Musterschülerin, die es jedem Recht machen will und ihr Leben deswegen gar nicht mehr für sich selbst lebt, sondern für andere: Für den sportbegeisterten Vater, für ihren Freund Tristan, für die Schülersprecherkandidatin. Es ist nicht leicht für Ellie. Denn gerade diesen Montag türmt sich alles vor ihr auf: Die dringende Lösung des Beziehungsstreits vom Vortag mit ihrem Freund, ein Test in der Schule, die Softball-Tryouts und die Kandidatur als stellvertretende Schülersprecherin. Ein klassischer Mir-wächst-alles-über-den-Kopf-Tag. Kennen wir alle. Hassen wir alle. 

 

Nun bekommt Ellie nach einem eher misslungenem ersten Versuch des Montags vom Universum noch eine Chance, und noch eine, und noch eine, und noch eine.

Könnte einen fast neidisch machen, mh?

Doch zuerst versteht Ellie nicht, was das Universum ihr damit wirklich sagen möchte. Sie irrt umher, will es weiterhin jedem Recht machen und insbesondere ihre Beziehung umbedingt retten.

Doch dabei vergisst sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihren besten Freund Owen - eine Person, die wirklich zu ihr hält. 

Owen ist fantastisch. In ihn muss man sich einfach von vorn herein verlieben. Ab seinem ersten Auftritt im Roman, war ich mir sicher, dass ich nicht wollte, dass Ellie mit Tristan zusammenkommt und stattdessen Owen ihr Freund wird. 

Denn Owen ist einfach fantastisch - ein wahrer Sympathieträger, ein super bester Freund und ein echter Held.

 

(...ich hör ja schon auf mit der Schwärmerei... Kommen wir zum Fazit...)